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Tina Pfaffmann geht neue Wege auf traditionsreichem Terrain
von Irene Schröder
01. November 2019
„Eigensinnig, fröhlich und voller Lebensfreude“ –
so sieht sich die 41-Jährige Ausnahmewinzerin
Das „T“
Das markante „T“ auf den Bannern vor dem Weingut setzt nicht nur in der Landschaft neue Akzente: Der Großbuchstabe, der von Weinliebhabern auch schon mal als Korkenzieher interpretiert wird, setzt sich auf Flaschenetiketten, Gläsern und sogar Kaffeebechern in Szene, schmückt die Rückwand der neuen Vinothek und natürlich die Kartons, in denen sich die ausgewählten Erzeugnisse auf den Weg zu ihren Kunden machen. Prominente Sterne- und Fernsehköche wissen Riesling, Grauburgunder oder Muskateller aus den Kellern Tina Pfaffmanns als Partner ihrer kulinarischen Inszenierungen ebenso zu schätzen wie Laiengenießer ihre Präsentation im kleinen exklusiven Kreis.

Verkaufsraum Weingut Tina Pfaffmann
© Fotos: Pfaffmann
Der Wein muss mir schmecken […]
„Eigensinnig, fröhlich und voller Lebensfreude“ – so sieht sich die 41-Jährige Ausnahmewinzerin, die genau diese Eigenschaften auch ihren Weinen zuschreibt. Trends im Glas des Szenegängers interessieren sie nicht die Bohne – pardon, die Traube! „Der Wein muss mir schmecken, und wenn er mir schmeckt, dann ist er auch gut“, definiert sie den eigenen hohen Anspruch, mit dem sie dafür gesorgt hat, dass das kleine, in der Südpfalz gelegene Frankweiler auf der großen deutschen Weinkarte längst kein Geheimtipp mehr ist. Gute Weine wurden hier zwar bereits erzeugt, bevor Tina Pfaffmann vor 20 Jahren das von ihren Eltern bereits in der dritten Generation geführte Weingut übernahm, aber mit dem „Amtsantritt“ der damals blutjungen Weinfachfrau hat sich vieles verändert.
Eigensinnig steuerte sie unbeirrt ihren Kurs- Lehre, Studium inklusive Weinprinzessin (ziemlich wider Willen), Auslandspraktika unter anderem in Australien, Übernahme des damals 15 Hektar Anbaufläche großen Betriebs. Liebe zum Wein, Respekt vor der Natur und solides Fachwissen zeichneten die von den Mitbewerbern aus der Region durchaus kritisch beobachtete Wein-Unternehmerin aus, deren Credo damals wie heute „Qualität“ lautete. Spitzenqualität wäre noch korrekter, denn die rund 250 000 Flaschen Jahresproduktion sind alles, aber keine Massenware.
Die bekennende Weisswein-Liebhaberin, die nicht von ungefähr einen Riesling „Herzglück“ taufte, baut auf dem von Lehm und Kalk geprägten Boden neben Riesling auch Weiss- und Grauburgunder, Gelben Muskateller, Blanc de Noir, Sauvignon Blanc, Gewürztraminer, Scheurebe und Grünen Silvaner an, deren Trauben ihr eingespieltes Team per Hand erntet – ein selten gewordenes Qualitätsmerkmal. „Pink“ kommt ein St.-Laurent-Rosé daher, als prickelnde „Nebenprodukte“ ergänzen Sekte und Seccos das Sortiment, zu dem auch noch Doppelbrände, Destillate und Liköre gehören.
Nicht immer eine Männerdomäne
Dass ihr Beruf, besser gesagt ihre Berufung, harte Knochenarbeit ist, verschweigt Tina Pfaffmann keineswegs – zumal sich die von ihr bewirtschaftete Fläche mittlerweile verdoppelt hat. Umso mehr freut es sie, dass die einstige „Männerdomäne“ Wein immer weiblicher wird, da viele Frauen mit ebenso viel Emotion wie Energie und Können Weine auf hohem Niveau erzeugen.
Apropos Männer: Ehemann Heiko Kaiser teilt die Leidenschaft seiner Frau für tollen Wein und sorgt unter anderem für die Vermarktungstechnik. Um sich gemütlich beim Wein zusammenzusetzen, muss sich das Ehepaar nicht unbedingt in seine Privaträume zurückziehen. „Die neue Vinothek haben wir bewusst ganz ähnlich eingerichtet, nicht so wie üblich, sondern so wie unser eigenes Wohnzimmer“, erklärt Tina Pfaffmann – also als ideales Ambiente zur Verkostung ihrer ganz persönlichen Weinkollektion. (is)